Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz an Professor Hans Hasse verliehen
Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann vom Fachbereich Natur- und Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau und Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Technischen Universität Kaiserslautern wurden am 11. November 2015 in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Erstmals in seiner Geschichte kam es zu einer Teilung des Preises.
In ihrer Auswahlsitzung kam die Jury zu dem Schluss, dass beide Kandidaten anhand ihrer Exzellenz in der Forschung und ihres herausragenden Engagements in der Lehre gleichermaßen preiswürdig seien. Daher beschloss sie einstimmig, den Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz 2015 zu gleichen Teilen an Gabriele E. Schaumann und Hans Hasse zu vergeben.
"Dieser Wissenschaftspreis stellt eine zusätzliche Auszeichnung und Motivation für engagierte Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer dar. Er betont einerseits die hohe Bedeutung der Lehre und andererseits auch die enge Verbindung mit exzellenter Forschung", charakterisierte Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft,
Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, den Preis in ihrer Begrüßungsrede. "Gerade auf diese Verbindung legt die Bildungs- und Wissenschaftspolitik des Landes großen Wert. Mit Frau Prof. Schaumann von der Universität Koblenz-Landau und Herrn Prof. Hasse von der TU Kaiserslautern werden zwei Wissenschaftlerpersönlichkeiten geehrt, die auf beiden Feldern Herausragendes geleistet haben und leisten."
In seiner Laudatio auf Gabriele E. Schaumann hob der Präsident der Akademie der Wissenschaft und der Literatur, Prof. Dr. Dr. h.c. Gernot Wilhelm, ihre exzellente Forschungsleistung auf dem Gebiet der Boden- und Umweltchemie hervor. Damit habe sie "entscheidend zum Erfolg der Universität Koblenz-Landau und der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz beigetragen". Ferner betonte er ihren darüber hinausgehenden Einsatz: "In der Zeit ihres Wirkens an der Universität Koblenz-Landau hat sie sich in besonderer Weise auch in der Lehre, der Nachwuchs-, Frauen- und MINT-Förderung verdient gemacht."
Der Vorsitzende der Jury des Akademiepreises, Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, stellte in der Laudatio auf Hans Hasse heraus, dass auch dieser in der Forschung exzellent ausgewiesen sei. So habe Hasse die "Qualität seiner Forschung in einer Reihe von höchst kompetitiven wettbewerblichen Verfahren unter Beweis gestellt." Auch mit seinem Engagement in der wissenschaftlichen Selbstverwaltung habe er sich einen glänzenden Namen gemacht. Zugleich sei er ein "außerordentlich aktiver und erfolgreicher akademischer Lehrer, der fördernd und fordernd immer wieder auch neue Wege" erprobe.
Die Vorträge der beiden Preisträger lauteten "Vom Stoff zum Material zum Umweltstressor – neue Herausforderungen für die Umweltchemie" (Schaumann) und "Eine kurze Betrachtung der Thermodynamik: Energie und Entropie beim Zusammenführen von Wissensgebieten" (Hasse). Für den musikalischen Rahmen sorgten Eun Ji Kim (Violine) und Leonid Dorfman (Klavier), Hochschule für Musik, Mainz.
Der Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz wird seit 2001 vom Land Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur verliehen. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die im Bereich der Hochschulen des Landes herausragende und vorbildhafte Leistungen in Lehre und Forschung erbracht und maßgebend den wissenschaftlichen Nachwuchs gefördert haben.
Hans Hasse promovierte nach dem Diplom-Studium des Maschinenbaus an der Universität Karlsruhe auf dem Gebiet der Thermodynamik chemisch reagierender Systeme an der TU Kaiserslautern, wo er sich 1995 auch habilitierte. Von 1995 bis 1998 arbeitete er als Entwicklungsingenieur bei der BASF Ludwigshafen, anschließend wurde er Direktor des Instituts für Technische Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik der Universität Stuttgart. Seit 2008 ist er Leiter des Lehrstuhls für Thermodynamik der TU Kaiserslautern. Durch seine Tätigkeit in der industriellen und universitären Forschung sowie die Mitarbeit in zahlreichen Fachgruppen hat er sich große Verdienste um die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft erworben. Dazu zählen auch seine zahlreichen Publikationen und Patente. Er ist u.a. Sprecher des DFG Fachkollegiums 403 "Technische Chemie und Verfahrenstechnik" und Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches 926 "Bauteiloberflächen: Morphologie auf der Mikroskala".
Quelle: TU Kaiserslautern