"Nacht, die Wissen schafft" 2016
Am Freitag, 22.04.2016 fand in Kaiserslautern die „Nacht, die Wissen schafft“ statt. Der SFB 926 hat sich dabei mit folgenden Vorführversuchen präsentiert:
"Schwebende Cola-Dose im TU Logo"
Inhalte des Maschinenbaustudiums sind unter anderem die Mechanik und Elektrotechnik. Darauf aufbauend findet die Vorlesung "Regelungstechnik" statt, in welcher ein zentraler Inhalt die gezielte Beeinflussung von dynamischen Systemen ist. Ein Beispiel dafür ist die schwebende Kugel: Durch einen Elektromagneten wird eine Kraft auf einen magnetischen Gegenstand ausgeübt. Um einen Körper nun schweben zu lassen muss die Kraft genau passend eingestellt (geregelt) werden. Die Beschreibung und Berechnung des Systemverhaltens sind Inhalte der VL Regelungstechnik. Der Versuch dient der Veranschaulichung der Inhalte: Mit einer Lampe wird eine Photodiode beleuchtet, die sich hinter dem Gegenstand im Magnetfeld befindet. Je nach dem wo der Gegenstand "schwebt" bekommt die Diode mehr oder weniger Licht ab, und liefert entsprechend mehr oder weniger Storm. Eine analoge Schaltung passt nun die Stärke des Elektromagneten so an, dass dieser den Gegenstand in einer immer gleichbleibenden Höhe hält. Dies hat zur Folge, dass bei zu hoher Position des Gegenstandes die Kraft kleiner eingestellt wird, und bei zu niedriger Position die Kraft größer wird. Als Ergebnis "schwebt" der Gegenstand im Magnetfeld.
"Hochgeschwindigkeits Infrarot Thermographiesystem zum Detektieren von Oberflächentemperaturen"
Im SFB 926 wird ein Thermographiesystem zur Bestimmung von beispielsweise Prozesstemperaturen beim Drehen verwendet. Wie diese Systeme funktionieren, worauf zu achten ist und welche Erkenntnisse durch die Anwendung dieser in der Forschung gewonnen werden, konnten die Besucher hautnah durch die Bestimmung ihrer Körpertemperatur oder den Temperaturen von verschiedensten Gegenständen erfahren.
"Mikrogefräste Proben aus dem SFB"
Durch den Mikrofräsprozess können Mikrostrukturen mit beliebigen Geometrien hergestellt werden. Im SFB 926 wird dieses Verfahren eingesetzt, um Strukturen herzustellen deren Abmessungen nur Bruchteile eines menschlichen Haares betragen. Die Anwendung dieser Strukturen reicht hierbei von der Reibungsminimierung von Kettentrieben bis hin zur Optimierung der Bakterienanhaftung. Da diese Strukturen nur noch unter dem Mikroskop sichtbar sind, konnten sich die Besucher mit diesem einen Einblick in die Welt der Mikrobearbeitung verschaffen und gleichzeitig die technischen Herausforderungen der Mikrobearbeitung kennen lernen.
"Praktische Schadensanalyse" und "Mikrostrukturierte Oberfläche"
Im Rahmen der Veranstaltung wurden verschiedene Schadensfälle und der Ablauf einer klassischen Schadensanalyse präsentiert. Dabei konnten die Besucher die Bruchfläche der Antriebswelle eines Quads und einige weitere Exponate durch eine Stereolupe betrachten und erhielten so einen Einblick in die klassische Schadensanalytik.
Weiterhin war die mikrostrukturierte Oberfläche einer Titanprobe zu bewundern. Verbaut in einer Durchflusszelle konnte den Besuchern so auch deren Anwendung bei der Biofilmkultivierung näher gebracht werden.
"Immersive 3-D Visualisierung von molekularen Simulationen"
Bei der immersiven 3-D Visualisierung von molekularen Simulationen werden Teilchentrajektorien aus diesen on-the-fly dreidimensional gerendert. Der Betrachter hatte Möglichkeit, sich durch die Teilchen hindurch zu bewegen und diese aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der Vorgänge in einer solchen Simulation. Dies kann zum Beispiel dem Auffinden unerwarteter Ereignisse dienen, die sich in den statistisch ermittelten Zahlen zwar niederschlagen, aber ohne eine solche Visualisierung nur schwer aufzufinden wären, oder aber dem vertieften Verständnis der Vorgänge in Simulationen. Im Versuch wurden ausgewählte Beispiele aus aktuellen und vergangenen Arbeiten am Lehrstuhl für Thermodynamik gezeigt.